29.05.2010

Grabstein aus 8. Jahrhundert entdeckt

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Archäologen haben in Andernach einen christlichen Grabstein aus dem frühen 8. Jahrhundert entdeckt. "Der Stein ist eines der wenigen Zeugnisse der Verbreitung des Christentums in Rheinland-Pfalz schon zu dieser Zeit." Das sagte Axel von Berg von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz am Donnerstag.

Der Stein, der aus dem Vulkangestein Tuff gefertigt ist, sei auch deshalb eine Besonderheit, weil er eindeutig fränkisch-germanisch und nicht mehr spätrömisch sei. Dies sei an der Giebelkrönung zu erkennen. Auch sei "typisch für die Zeit", dass der Stein außer dem aus dem Byzantinischen entlehnten Stangenkreuz keine Inschriften oder sonstige Dekore aufweise.

Auf die Person, für die der Grabstein von Andernach gefertigt wurde, gebe es zwar keine Hinweise, sagte Berg. Es sei aber wahrscheinlich, dass es sich um eine Person höheren Standes gehandelt habe, da das Christentum zu dieser Zeit noch vorwiegend in wohlhabenden Gesellschaftsschichten verbreitet gewesen sei. Zudem habe sich damals nicht jeder eine Beerdigung mit Grabstein leisten können.

Der Grabstein stammt von dem Gelände des ehemaligen Weissheimer Malzwerkes in Andernach. Dort finden seit Sommer 2008 Ausgrabungen in großem Stil statt. Nach Angaben Bergs findet man dort Gegenstände und Gebäudereste aus allen Epochen zwischen dem 1. Jahrhundert vor Christus bis zum 17. Jahrhundert. Unter anderem wurden dort bereits 60 Meter Stadtmauer aus spätrömischer Zeit freigelegt.

Der Grabstein ist nun Teil der Dauerausstellung "Geborgene Schätze" der archäologischen Abteilung in der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Zur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz soll die Schau wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Quelle: rlp.de

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