22.01.2010

Letzte Ruhe für den Fürst von Planig

LANDESMUSEUM Steingrab und Beigaben vermitteln Eindruck von Bestattungen im 6. Jahrhundert

(kge). Nun hat er endlich seine allerletzte Ruhe gefunden - der so genannte "Fürst von Planig" wurde gestern im Mainzer Landesmuseum zu Grabe getragen. Die Grabbeigaben waren bereits seit dem Fund von 1939 - die Begräbnisstätte in Planig bei Bad Kreuznach wurde bei Kanalarbeiten von dem Lehrer Johann Merkelbach als solche erkannt - im Landesmuseum ausgestellt, allerdings lediglich in kleinen Vitrinen. Jetzt wurde das als "eines der wichtigsten Vergleichsfunde des frühen Mittelalters", so Archäologin Dr. Birgit Heide, zählende Fürstengrab in einem seiner Bedeutung angemessenem extra Ausstellungsraum des Museums inszeniert und kann, da sich die Abteilung noch im Umbau befindet, ab Ende März bestaunt werden.

Die 1,70 Meter große Silikonfigur - modelliert von Peter Weiß und angekleidet von Schneidermeisterin Bettina Maake - liegt in einem leicht erhöhten Steingrab, versehen mit Nachbildungen aller Begräbnisbeigaben, wie einem vergoldeten Spangenhelm, einem almandinverzierten Schwert, weiteren Waffen und kostbaren Beigaben. Die Orginalfunde werden zu Seiten der Ruhestätte in Vitrinen ausgestellt. Hinter dem Grab erkennt man ein Gemälde, das die Begräbniszeremonie darstellen soll. "Der Besucher soll ein Gefühl dafür bekommen, wie eine Bestattung im frühen 6. Jahrhundert hätte aussehen können", sagt Dr. Heide.

Obwohl die Archäologen mittlerweile viel über das merowingische Männergrab herausgefunden haben, bleibt doch vieles noch ungewiss. Weder kann man sagen, wie alt der Tote war, noch woran er starb. "In dem Grab sind leider fast keine Knochen gefunden worden, noch sind die Kleider erhalten geblieben", informierte Dr. Heide. Die meisten Schlüsse wurden aus Vergleichen mit anderen Gräbern dieser Zeit und aus den reichen Beigaben wie dem kostbaren Helm und dem verzierten Schwert gezogen.


Quelle: allgemeine-zeitung.de

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