30.01.2010

Alte Funde, neue Fragestellungen

KULTUR Forschungsarbeiten über Sammlungen aus Kreuznach

(red). Derzeit ist eine Reihe von Fossilien aus der Hunsrückschiefersammlung (Objekte aus Bundenbach und Gemünden) des Schloßparkmuseums Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. In Kooperation mit Dr. Michael Wuttke, Leiter des Referates Erdgeschichte der Direktion Landesarchäologie, GDKE Mainz, der als wissenschaftlicher Berater der Kreuznacher Sammlungen fungiert, werden die Stücke der internationalen Forschung zugänglich gemacht.

"Eine grundlegende Arbeit", nennt Dr. Wuttke eine zurzeit am Museum für Naturkunde in Berlin entstehende Dissertation, die sich unter anderem zwei herausragenden Objekten aus der Bundenbach-Sammlung des Schloßparkmuseums widmet. Es handelt sich um zwei frühe Vertreter im Stammbaum der Fische, die erstmals seit Jahrzehnten unter neuen Fragestellungen bearbeitet werden. Die Untersuchungen finden im Referat Erdgeschichte statt, dafür benötigte 3D-Mikro-Tomographie-Röntgenaufnahmen werden am Steinmann-Institut der Universität Bonn angefertigt.

Der Museumsplan Rheinland-Pfalz und der Museumsverband Rheinland-Pfalz empfehlen die Zentralisierung von Spezialsammlungen, die Schaffung von Sammlungsschwerpunkten und die Stärkung der naturwissenschaftlichen Museen. Vor einigen Jahren wurden daher in Übereinkunft mit dem Kuratorium-Karl-Geib und dem Kulturausschuss zwei benachbarten Museen Dauerleihgaben aus den Kreuznacher Sammlungen zur Verfügung gestellt: Die Objekte aus dem Mainzer Becken dem Museum der Stadt Alzey, das Rotliegendmaterial dem Geoskop-Urwelt-Museum Burg Lichtenberg in Kusel.

Der bedeutendste Teil der Kreuznacher geologisch-paläontologischen Sammlungen, die Bundenbach-Sammlung, wird in den Magazinen des Schloßparkmuseums verwahrt. Regelmäßig gehen Anfragen von Wissenschaftlern aus aller Welt ein, die Objekte aus dieser Sammlung untersuchen und publizieren möchten. Im Rahmen einer Dissertation an der Universität Bonn werden die Krebsartigen (Nahecaris, Heroldina) untersucht. Dort entsteht auch eine Diplomarbeit, welche sich mit der Revision der Tentaculithen (Kopffüßer) beschäftigt. Die frühesten Ammoniten der Erdgeschichte aus dem Unterdevon des Hunsrückschiefers aus der Kreuznacher Sammlung werden in einer Revision durch die Universität Zürich bearbeitet, wobei die gegenständliche Bearbeitung des Kreuznacher Materials am Referat für Erdgeschichte in Mainz erfolgt. Ebenfalls in Bonn wird an einem populärwissenschaftlichen Buch über Bundenbach gearbeitet, das Objekte aus den Sammlungen des Schloßparkmuseums enthalten wird.

Quelle: allgemeine-zeitung.de

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