28.10.2009

Nicht nur im PuK spielt die Musik

FESTIVAL Puppen tönen und tanzen nach Noten auch in Loge und im Orgelmuseum / Meisterwerke in neuem Gewand

Bekannte musikalische Werke im neuen Gewand erleben, das kann das Publikum beim 5. Figurentheater-Festival des Museums für PuppentheaterKultur (PuK): Die Gäste bekommen ein Programm "nach Noten", präsentiert: Marionetten, Puppen und Figuren werden musizieren, tanzen, tönen, teils mit Live-Begleitung. Beim "Figurentheaterfestival nach Noten" werden neben 23 Puppenspielkünstlern aus Deutschland, Österreich und Tschechien auch Musiker zu Gast sein, darunter Mitglieder der Münchner Philharmoniker, die die Janosch-Erzählung "Josa mit der Zauberfiedel" als Kinderoper live am 1. November um 15 Uhr in der Loge mitgestalten.

Alle Inszenierungen des Festivals stehen in besonderer Verbindung zur Musik - und das auf ganz unterschiedliche Weise: Entweder steht eine historische Persönlichkeit wie "Paganini" im Zentrum des Stückes oder ein bekanntes musikalisches Werk wird mit den unbegrenzten Möglichkeiten der Fantasie völlig überraschend und neu interpretiert, wie es bei "Orpheus in der Unterwelt" der Fall sein wird.

Manches Standardwerk des großen Opernrepertoires taucht im Puppentheater plötzlich im "Taschen-Format" auf - wie beim "Barbier von Sevilla".

Museumsleiter Markus Dorner und Kulturdezernentin Andrea Manz hoffen, dass das Festival auch dieses Jahr wieder an die 2 000 Gäste ins PuK ziehen wird. Nach dem Publikumsmagneten Augsburger-Puppenkiste wäre dies ein toller Erfolg. Da sich die namhaften Puppenspieler aufgrund des immer größeren werden Zuspruchs eines erwachsenen Auditoriums auch neuen Herausforderungen stellten, so Dorner, werde das klassische Vorurteil, Puppentheater sei Kindertheater, entkräftet.

Vom "ambitionierten Programm für Erwachsene", das das PuK-Team für diesen Theaterherbst zusammengestellt hat, ist auch Dr. Jürgen Hardeck, Leiter des Referates für Soziokultur Rheinland-Pfalz, überzeugt. Gegenüber anderen Festivals, wie das experimentell ausgerichtete Puppentheaterfestival in Mainz, biete das PuK die ganze Bandbreite den Genres, weiterentwickelnd und dabei aufbauend auf den Traditionen des Figurenspiels. Das Land fördert die fünfte Kreuznacher Auflage mit 12 000 Euro, auch Sponsoren (Banken, Geschäfte) ermöglichen sie mit. Das PuK geht erstmals mit Programmpunkten auch nach draußen: Die Kinderoper am Sonntag wird in Kooperation mit der Stiftung Kleinkunstbühne in der Loge aufgeführt, das OrgelArt Museum Windesheim ist Schauplatz des Kindermusicals "Das Geheimnis der Orgel" am 21. November. Ein weiterer Kooperationspartner ist die Kunstwerkstatt. Gemeinsam mit "Märchenmaler" Joachim Torbahn, Nürnberg, werden die jungen Teilnehmer im PuK Pinselstriche im Rhythmus der Musik ausführen.

Anregung gibt das Stück "Kobold, Hans und Ballerina" nach Hans Christian Andersen. Mit diesem neuen Projekt im Bereich des Puppenspiels ist Torbahn auch im Ausland - unter anderem Russland, Korea, Japan und Australien, oder Italien - ein gefragter Mann.

Quelle: allgemeine-zeitung.de

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