15.02.2010

Kelten! Kelten? Keltische Spuren in Oberitalien

Sonderausstellung, 19. Mai bis 1. August 2010 im RGZM

Norditalien übt eine große Faszination aus. Schon im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. zieht Oberitalien Menschen aus dem Norden an. Über die Alpen kommen keltische Kriegerscharen und Heere, aber auch einzelne Söldner, angelockt von den Schätzen Italiens. Sie verbreiten Angst, Schrecken und Verzweiflung, als sie im Jahr 387 v. Chr. Rom plündern. Bis ans Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. bleiben die Kelten in Italien archäologisch präsent. Einige Aspekte ihrer Kultur, wie z. B. Waffen und Helme, werden von den Etruskern übernommen, da sie deren Erzeugnissen überlegen sind. Durch das Zusammentreffen entstehen neue Kulturelemente, die besonders in Grabfunden sichtbar werden. Eine Unterwerfung der Kelten in Oberitalien beginnt erst, nachdem sie 225 v. Chr. von den Römern bei Telamon vernichtend geschlagen werden. Danach wurde das Bild der Kelten als Barbaren lange gepflegt: von den Römern, die ein derartiges Fremdenbild für ihre eigene Identität benötigten, aber auch später von den Malern und Historikern des 19. Jahrhunderts.

Die keltischen Wanderungen und die dabei entstehenden Kontakte sind Gegenstand von Forschungen am Römisch-Germanischen Zentralmuseum. In der Kabinettausstellung sollen die Kultur der Kelten und italischer Völkerschaften sowie deren Kontakte anhand reich ausgestatteter Kriegergräber beleuchtet werden.

Begleitband zur Ausstellung:
Martin Schönfelder (Hrsg.)
Kelten! Kelten? Keltische Spuren in Italien
Mosaiksteine Band 7
ca. 64 S., ca. 70 Abb., Hardcover
ISBN 978-3-7954-2354-4 (Schnell und Steiner)
Erscheint im Mai 2010
18,– €

Quelle: http://web.rgzm.de

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